Auch nach ausführlichem Suchen nach Ursachen, finden sich in der überwiegenden Mehrzahl der Fällen, trotz exakter Untersuchung, Kernspintomographie, EEG etc. keine.

Zur akuten Schmerztherapie werden dann ,neben Allgemeinmaßnahmen wie Ruhe, Dunkelheit, Eispackeungen etc. ,vornehmlich die klassischen Schmerzmittel, wie Acetysalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen o.a. Mutterkornpräparate eingesetzt. Die Nebenerscheinungen wie Schwindel oder Erbrechen bedürfen in der Regel einer gesonderten Medikation.  In den letzten Jahren kamen die 5HT - Agonisten (Sumatriptan und seine Verwandten) auf den Markt, die die Begleiterscheinungen gleichzeitig mit den Schmerzen abmildern. Letztere gibt es in verschiedenen Darreichungsformen. (Der Author selbst ist diesen Präparaten gegenüber, seit einem sehr eindrucksvollen Vorfall, skeptisch: Einer Patientin wurde nach allen Regeln eines der Mittel appliziert (streng s.c. wie vorgeschrieben). Kurz darauf trat eine vollständige Bewußtlosigkeit auf, die zwar nur von kurzer Dauer war und sich bis zur Beibringung des entsprechenden notfallmedizinsichen Equiments von selbst wieder beigelgt hatte, aber eine solche Notfallsituation wegen eines Kopfschmerzmittels gibt doch zu denken!) Nicht eingestzt dürfen diese relativ neuen Mittel nicht z.B. bei häufigen Begleitsituationen wie Bluthochdruck, M. Raynaud, Schwangerschaft, Stillzeit u.v.a.m.. Studien über Langzeitnebenwirkungen bei regelmäßiger Einnahme können noch nicht vorliegen, weil das Mittel erst wenige Jahre auf dem Markt ist (Stand 2/2002).

Zur Verringerung der Anfallshäufigkeit bei Migräne werden z.B. andere chemisch definierte und hergestellte Medikamente wie Betablocker oder Calcium- Antagonisten eingesetzt. Diätetische Maßnahmen werden uneinheitlich diskutiert. Es gibt in Einzelfällen auch Versuche mit Medikamenten, die den Schlaf beeinflussen, Sporttherapie u.v.a.m..

Die Nebenwirkungen der oben genannten Arzneien entnehmen Sie bitte der einschlägigen Literatur - nur eines sei erwähnt: In der Praxis begegnet man nicht selten Patientinnen, bei denen nach jahrelangem gewohnheitsmäßigen Einnehmen von frei verkäuflichen Schmerzmitteln  ein Dauerkopfschmerz entstanden ist, der sie - unbehandelt - dazu zwingt, immer weiter regelmäßig Schmerzmittel einzunehmen (natürlich mit allen nur denkbaren Nebenwirkungen).

Interessant und erfolgversprechend erscheint in diesem Zusammenhang auch der exemplarisch dargestellte phytotherapeutische Therapieansatz:

Die Petasites officinalis (Pestwurz) galt früher in erster Linie als Hustenmittel. Erst als man sich in neuerer Zeit mir ihr näher beschäftigte fielen zunächst ihre schmerz- und krampflösende Komponente im Bereich von Magen + Gallentrakt, später auch eine schmerzlindernde Wirkung bei Tumorschmerzen auf. Derzeit ist die Pestwurz in der “Roten Liste” mit den Schmerzindikationen gegen Kopf-, Nacken- und Rückenschmerz eingetragen und zeigt besonders bei ersterem erfreuliche Erfolge.